Durchbruch
Wir alle erreichen gelegentlich einen Punkt, wo wir denken: Genug ist genug!
In solchen Momenten haben wir oft das Gefühl irgendwas tun zu müssen, auch wenn es sich später als Fehler herausstellt. Wir wollen alten Ballast abwerfen, der uns einschränkt und behindert. Wenn wir es nicht tun, drohen wir zu ersticken, und unsere Lebensenergie verkrüppelt. Wenn dir jetzt klar ist, dass es «genug» ist, gehe das Risiko ein, deine alten Muster und Grenzen zu sprengen, die deinen Energiefluss gehindert haben. Du wirst staunen, wie viel Lebensenergie und innere Kraft, so ein Durchbruch in dein Leben bringen kann.
Aber so ein Durchbruch bedarf meist eines vorangehenden Zusammenbruchs. Ballast abzuwerfen ist nicht einfach, auch wenn er noch schwer auf der Seele liegt. Wir haben Angst vor den Konsequenzen, wenn wir diese Last loslassen. Um aus einem Lebenszusammenbruch einen Durchbruch in ein erfüllteres Leben zu machen, bedarf es einer Metapsychologie, die in der Lage ist eine Transformation der Seele herbeizuführen. Das geht weit über das hinaus, was die herkömmlichen Psychotherapien leisten können.
Einen Zusammenbruch bewusst zu erleben ist ein großes Abenteuer. Vielleicht das größte im Leben. Es ist aber auch das größte Risiko, denn es gibt keine Garantie dafür, dass aus dem Zusammenbruch ein Durchbruch wird. Es geschieht, ohne Zweifel, aber dafür gibt es keine Garantie. Die Struktur deiner Seele ist uralt und du lebst seit vielen, vielen Leben darin. Die Struktur ist so dicht, fest und undurchdringlich, dass es schon ein eigenes Universum in sich ist. Meist ein chaotisches Universum.
Wenn du mit deiner beschränkten eigenen Kraft in dieses Chaos gehst, besteht natürlich die Gefahr, darin unterzugehen. Doch wer sich dieser potentiellen Gefahr nicht stellt, wird nie ein Individuum werden, wird nie erfahren wie sich Unteilbarkeit und Einheit anfühlt.
Meditation, insbesondere die gegenstandslose Meditation und Kontemplation des Zen, hilft dir, dieses Chaos zu meistern und durch die dunkle Nacht der Seele zu gehen und dabei ausgeglichen,
diszipliniert und wach zu bleiben. Jeder Mensch, der diesen Weg geht, wird die Morgendämmerung erleben, doch vorher muss er unvermeidbar die dunkle Nacht seines inneren Chaos durchwandern. Und er wird Mut brauchen, denn je näher er der Dämmerung kommt, desto dunkler wird die Nacht um ihn herum. Doch das strahlende Leuchten erscheint, wenn er genug in sich aufgeräumt hat. Dann erscheint es von allein in seinem Hara, dem Kraftzentrum um und unterhalb seines Nabels. Dann ist er weit genug gegangen, hat seine Zusammenbrüche in Durchbrüche verwandelt und seine ursprüngliche Energie, Macht und Stärke wiedererlangt.
An dieser Stelle deines Weges wird es Zeit dein Tamagotchi (Ego) gegen das, was wir ein "höheres Selbst" nennen einzutauschen. Denn in dieser neuen Energie brauchen wir die alte Unerfahrenheit, den alten Trotz und die alte Einfältigkeit nicht mehr. Aber wir brauchen immer wieder Erinnerungen an das neue Wissen. Zum Beispiel, dass wir selbst die Welt mit der Kraft des Bewusstseins erschaffen. Es sind unsere Wahrnehmungen, die unsere Realität ausmachen, und es ist völlig gleichgültig, warum die Welt für alle gleich ist oder nur für einen Einzelnen, eine Gruppe oder die ganze Menschheit. Diese Fakten sind nur noch Spielchen des um sein Leben kämpfenden Egos. Wenn wir also in diesem Wissen weitergehen, dann lass dich von nichts mehr beeindrucken. Denke einfach daran, dass dir das Leben keine für dich unlösbaren Aufgaben stellt. Die ganze Schöpfung dient dir, um dich selbst zu erkennen. Das ist ihr einziger Zweck!
Was wir zuvor im Inneren suchten, können wir jetzt in der äußeren Welt sehen und die Seelenarbeit setzt sich fort. Das Licht aus der Mitte dehnt sich auf die Welt aus und die dunkle Nacht der Seele ist überwunden. Der heilende Geist kommt zur Erscheinung, wenn das Herz vom Bewusstsein ergriffen wird und später, vielleicht Jahrzehnte später, auch deine anderen Energiezentren.
Nutze diese Erkenntnis und traue ihr, denn wenn du Angst hast, deine umgebende Welt zu benutzen, so schneidest du dich von deiner kreativen Kraft ab. Denke immer daran, dass die Welt, die du erlebst, das Ergebnis deiner schöpferischen Gedanken ist. Gedanken, die sich durch dein gesamte Wesen ziehen und sich nicht von dir unterscheiden. Diese Gedanken und Gefühle bestimmen die Welt, die du selbst erfahren wirst und es gibt davor kein Entrinnen. Entscheide also klug, ob du dich von weltlichen Ängsten, Regeln und Begrenzungen abhängig machen oder dir deinen eigenen Weg gestalten willst. Es werden immer helfende Energien in deinem Leben auftauchen und dir durch schwere oder komplizierte Situationen helfen. Sie kommen aus deinem höheren Selbst. Es können Menschen sein oder Bücher oder Situationen, die dir plötzlich etwas bewusst machen. So wird der Alltag zu deinem Führer und erhält eine tiefere Bedeutung für dich! Betrachte ihn deshalb durch das Gewahrsein deines Herzens. Dann geschieht Führung ganz von allein.
Die einzige mir bekannte Bedingung ist jedoch, dass du deine Entschlossenheit und Motivation weiterzumachen unter allen Umständen behältst. Denn es ist kein einfacher Weg zu dem zu werden, wer du wirklich bist.
alles liebe
Hans