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Glaube nicht alles, was du denkst!

Glaube nicht alles was du denkst!

 

Dein Verstand ist ein Instrument und ein Werkzeug für bestimmte Aufgaben. Wenn die erledigt sind, schalte ihn wieder ab und lege ihn zu den anderen Werkzeugen in deiner Kiste.
Mach dir bewusst, dass achtzig bis neunzig Prozent deines Denkens nicht nur nutzlos, sondern oft so gestört und negativ ist, dass es schädlich wird.
Erinnere dich daran: Du bist immer im Jetzt. Höre der Stimme in deinem Kopf einmal aufmerksam zu. Diese Stimme spricht ständig zu dir. Achte auf sich wiederholende Aussagen. Das sind deine Denkmuster. Wenn du achtsam bist, wirst du feststellen, dass diese Stimme da ist - Und Du auch.
Höre ihr zu und beobachte sie. Dieses Erkennen deiner eigenen Gegenwärtigkeit ist kein Gedanke. Ihr Ursprung liegt jenseits des Verstandes. Dieser Moment des Heraustretens aus dem Gedankenfluss, ist deine zunehmende Bewusstwerdung. In dem Augenblick, in dem du den Gedankenstrom unterbrichst, betrittst du eine neue Dimension deines Seins.

Du bist gegenwärtig. Du bist im Jetzt.   

Was im normalen Sprachgebrauch „Leidenschaft“ genannt wird, ist eine Strategie des Tamagotchis, um Hingabe zu vermeiden. Du erwartest, dass ein anderer dir etwas gibt, das du nur durch Hingabe erhalten kannst. Das Tamagotchi benutzt diesen Anderen als Ersatz, damit du dich nicht hingeben musst. Jemanden zu lieben oder ihn haben zu wollen ist für das Tamagotchi dasselbe. Die wahre Liebe kennt aber keine Besitzansprüche und versucht auch nicht den Partner zu ändern. Das Tamagotchi sucht sich einen anderen Menschen aus und macht ihn zu etwas Besonderem. Dadurch verstrickt sich die Liebe in der Form des Anderen. Du merkst nicht, dass die wahre Liebe die Erkenntnis des Formlosen im Anderen ist. Die wahre Liebe erkennt das Formlose deiner selbst, das sich im Anderen spiegelt.


Mach dich nicht selbst unglücklich. Halte nicht jeden Gedanken, der dir durch den Kopf geht für die Wahrheit. Es entsteht viel Leid und Unglück, wenn du es doch tust. Situationen machen nicht unglücklich. Deine Gedanken machen dich unglücklich. Deine Interpretationen und Geschichten, die du selbst erfindest, machen dich unglücklich. Deine Gedanken formen die Situationen, in denen du dich wiederfindest. Lass deine Gedanken sich beruhigen und die Situationen werden sich beruhigen. Vergiss das Warten. Warten ist kein guter Geisteszustand. Grundsätzlich bedeutet es, dass du die Zukunft willst. Du willst etwas, was du nicht hast, anstatt zu wollen was da ist. Mit „warten“ erzeugst du einen Konflikt zwischen deinem Hier und Jetzt „und deiner projizierten Zukunft. Du willst nicht sein, wo du bist, sondern dort wo du nicht bist. Das reduziert die Qualität deines jetzigen Zustands gewaltig, weil du die Gegenwart nicht mehr siehst. Zeit ist eine makabre Illusion. So wie der Raum, ist Zeit eine Illusion des Verstandes. Der Verstand ist ein wunderbares Werkzeug, ohne das wir unseren Alltag nicht bewältigen könnten. Identifizierst du dich jedoch mit ihm, wirst du ein Sklave seiner Zeit. Du wirst von ihr getrieben, dich immer in der Vergangenheit zu wähnen und in der Erwartung der Zukunft zu leben. Doch die Zukunft existiert nicht, denn sie wurde noch niemals erfahren. Du kannst immer nur im gegenwärtigen Augenblick -im Jetzt - leben. Lass die Vergangenheit los. Du kannst dich nicht selber finden, wenn du in die Vergangenheit gehst. Du findest dich nur im Jetzt. Hier und heute. Was in der Vergangenheit geschehen ist, ist nur eine Erinnerung, ein Datennetzwerk im Speicher deiner Seele. Was jetzt geschieht ist Gegenwart. Das Damalige ist verstrichenes Erleben und vorbei.

Jetzt ist die Gegenwart deiner Wahrnehmung, jetzt ist dein Leben.

Es gibt nichts anderes als die Gegenwart, diese hauchdünne Membran leuchtenden Lebens zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie ist der einzige Moment des Seins, der wirklich existiert. Jetzt ist ewig und alles, was du hast. Hier findet das Leben statt. Es pulsiert und entfaltet sich nur hier – im Jetzt. Bist du nicht anwesend, verpasst du einen Großteil deines Lebens. So radikal einfach ist das. Hör auf nach dem Glück zu suchen. Wenn du nach dem Glück suchst, wirst du es nicht finden. Suchen bedeutet nämlich das Gegenteil von Glücklich-Sein. Solange du suchst, läufst du irgendetwas hinterher und glaubst, es woanders zu finden. Aber du kannst nirgendwo etwas finden außer im Jetzt. Du kannst auch nicht irgendetwas finden, sondern nur dich. Immer nur dich. Wenn du aufhörst Geschichten zu erfinden und aufhörst dein Drama aufzuführen, dann wirst du frei vom Unglücklich-Sein. Dann entdeckst du dein natürliches Wohlbefinden und deinen inneren Frieden.

Du bist nicht dein Problem - Dein Tamagotchi ist nicht Du! Normalerweise identifizierst du dich mit ihm, dieser kuscheligen, angenommenen Persönlichkeit, die deinen Namen trägt. Doch das bist nicht du. Jeder, der schon einmal eine gefährliche Situation erlebt hat kann bestätigen, dass es da keine Probleme gab. Es handelte und dachte etwas, viel zu schnell, als dass es der Verstand hätte sein können. Es gab keine Zeit mehr zum Denken. In einer wirklichen Notlage hält der Verstand an und du wirst vollkommen gegenwärtig. Eine unendlich größere Intelligenz übernimmt die Führung und gibt dir Kraft. Das bist Du! Atmen ist dein Tor zum Jetzt und zu dir. Der einfachste Weg im Jetzt zu bleiben ist einfach: Achte auf deinen Atem. Dadurch erschaffst du einen inneren Raum der Stille. Einfach ausatmen, bis drei oder vier zählen und wieder tief einatmen, bis drei zählen usw. Mit dieser simplen Übung unterbrichst du den umherspringenden Gedankenfluss. Du verlagerst den Fokus deines Bewusstseins nach innen – auf so etwas langweiliges wie den Atem. Dein Verstand schaltet dann von allein ab. Im Rhythmus des Atems verebben die Gedanken und du kommst zur Ruhe. So entkommst du deinem Gedankenkarussell und was einmal gelingt, kannst du so oft wiederholen, wie du magst. Hab Geduld mit dir. Der spirituelle Entwicklungsweg ist eher eine Spirale, denn ein gerader Weg. Du musst dich damit abfinden, dass du diesen Weg nicht marschieren kannst. Du wirst ihn tanzen müssen. Und so wie der Tanz keiner geraden Linie folgt, so wirst auch du zwischen altem unbewussten Verhalten und deiner neuen Gegenwärtigkeit hin und her pendeln. Wichtig dabei ist jedoch, dass du dir immer wieder über dein altes Verhalten bewusstwirst und in deine Gegenwärtigkeit erwachst. Erkenne einfach die Momente, in denen du dich mit Gedanken oder Gefühlen identifizierst und lasse davon los. Schon bist du im Jetzt. Wie lange du darin bleibst, ist nicht wichtig. Das Pendeln wird im Jetzt enden. Höre nicht auf das Tamagotchi, das dir einflüstern will: „Wenn du nicht immer im Jetzt bist, bist du gescheitert“ oder „Du kannst nicht immer bewusst sein!“ Entspann dich einfach „lege den Verstand beiseite und höre auf deine Situation zu bewerten.

Bist du dann erleuchtet? Wenn du wissen willst, wo du gerade stehst, besuche einfach für ein paar Tage deine Verwandtschaft! Dann wirst du es wissen. Beende das Bewerten. Nimm alles als das an, was es ist: Du Selbst.

Nimm Auszeiten für dich. Lenke deine Aufmerksamkeit auf etwas Schönes. Spüre diese Qualität. Zehn Sekunden reichen meistens schon „auch wenn der Verstand rebelliert: „Ich habe keine Zeit!“ Mit diesen regelmäßigen Unterbrechungen deiner Tätigkeiten und dem Hineinspüren in den Augenblick wirst du deine Arbeit effektiver „müheloser und besser erledigen. Sorge dich nicht schlafe. Du bist gut, sei dir dessen bewusst. Und was hilft “wenn nichts mehr geht? „Setz dir Ziele und bleibe locker „Küss die Kröte – und hör auf zu leiden. Widerstandslosigkeit macht frei. Es wird leichter- versprochen. Nimm dein Schicksal einfach an, dann wird es sich zum Besseren wenden.  Das Gegenstück zu äußeren Lärm ist innerer Lärm „Das Gegenstück zur äußeren Stille ist innere Stille „Du hast immer die Wahl zwischen einem bewussten, erfüllten oder einem gestressten, frustrierenden Leben.

Es ist deine Entscheidung!

Dieser Artikel ist als Lesung in der Schwingkreisradio Soundcloud erschienen, die du im Folgenden abspielen kannst.

 

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© Hans Rosegger 2024.