Wer bin ich?
Eine kleine Frage, die deine Welt verändern kann. Sie lautet:
Wer bin ich und woher weiß ich das?
Jeder, der sich mit dieser Frage beschäftigt, wird etwas erfahren, was letztendlich die Befreiung von seinen Illusionen über die Welt bedeutet. Sri Ramana Maharshi sagte dazu:
"Finde heraus, wer denkt? Woher kommen die Gedanken? Woher weißt du um die Gedanken? Wenn man diese Selbstergründung auch nur zum Teil schafft, hilft das schon zu begreifen, wie die Illusionen der eigenen Wahrnehmung beschaffen sind. Von da an ist es nur noch eine Fleißarbeit, die Verwirklichung des einen unendlichen Seins zu ermöglichen."
Ich werde hier nicht den "unendlichen Seinszustand" in den höchsten Tönen loben oder versuchen ihn zu beschreiben. Das haben viele andere schon getan. Dieser Text ist für jene gedacht, die bereit sind, den Weg zu gehen, der direkt und geradlinig an das Tor führt, das sich nur durch Gnade öffnet. Einen Weg, der über das Ende des intellektuellen Verstehens hinaus führt, der an das Ende der Welt, aber vor allem durch durch die Täuschungen hindurch führt, die das Tamagotchi, unser Ego, vor dem eigenen Herz eingerichtet hat.
Jedes Lebewesen möchte glücklich und sorgenfrei leben und geliebt werden. Jedes Lebewesen weiß um die Natur des Bewusstseins, das in ihm vorhandenes Wissen IN FORM bringt und so das in ihm angelegte Wissen, Erfahrungen und Gefühle, als Information denkbar, begreifbar und wahrnehmbar macht. Erst durch das, was wir "Bewusstsein" nennen, entsteht die Welt als wahrgenommene Realität. Diese Welt ist die Reflexion aller Bewusstseinsinhalte, also sowohl dessen, was uns momentan bewusst ist, als auch dem, was wir "Unbewusstes" nennen. Unsere Welt kristallisiert sich um die Strukturen des Geistes. Diese Kristallisation nennen wir Energie oder feste Materie und sie bestimmt unser menschliches Leben. Die erlebte Welt ist das begreifbar, erfahrbar und wahrnehmbar gewordene, angesammelte Wissen im Bewusstsein des Erlebenden. Diese Welt ist "nirgendwo". Weder existiert diese Welt in der Zeit noch an einem Ort. Weder innen noch außen. Trotzdem ist sie das getreue Abbild der Wirklichkeit, in der ein Lebewesen lebt. Diese Wirklichkeit ist wahr und solide, solange der Betrachtungsstandpunkt innerhalb dessen bleibt, was wir rational verstehen. Dieses Verstehen knüpft immer engmaschigere Netze, bis die Rationalität den Rest des Bewusstseins geknebelt und eingekerkert hat. Durch die Fixierung auf die rationalen Erklärungen, entsteht die entsprechende Veränderung in der Realität - in der Welt, die man erlebt. So schneiden wir uns selbst von der irrationalen Quelle unseres Seins ab.
Wendet man die Frage "Wer bin ich und woher weiß ich das?" konsequent an, brechen die vermeintlich rationalen Fakten auseinander und wir finden heraus, dass unser ganzes Wissen in einem einzigen "Wurzelgedanken" gründet. Dieser Urgedanke ist bekannt. Er lautet: "Ich bin". Stößt man bis auf diese Ebene hinunter, stößt man an die Grenze der Möglichkeiten des rationalen Verstandes. Dieser Wurzelgedanke lässt sich nicht weiter auflösen und nur mit einer Tautologie erklären: "Ich bin das ich bin das". Soweit ist das alles seit Jahrtausenden bekannt. Nur, es hilft keinem weiter. Dies ist ein selbstreferenzierender Bezug und damit die Schlange, die ihren eigenen Schwanz frisst. Der mystisch ewige Ouroboros, der zum Antrieb des Samsara, das endlose Drehen des Rad des Lebens dient.
Wir Menschen sind hier jedoch nicht verloren. Wenn wir begreifen, dass das "Ich bin das : ich bin das" die Wurzel unserer persönlichen Existenz ist, dann geschieht das Unlogische: Transzendenz. Plötzlich und ohne erkennbaren Grund trennt sich der Gedanke vom Denkenden und der Denkende wird sich seiner selbst bewusst. In dem Moment entsteht die Gewissheit, dass die Welt, die vorher so solide und offensichtlich vorhanden war, nichts weiter als eine Gedankenkonstruktion des Denkers ist, die sich über das Medium "Bewusstsein" in eine begreifbare Schöpfung verwandelt hat. Es wird dann plötzlich erfahren, dass dieser Denker auch die persönliche Existenz erschaffen hat, die man bis dato meinte zu sein. Und damit zusammenhängend auch alles, was man als diese persönliche Existenz je erdacht, getan und erlebt hat.
Diese Erkenntnis ist erschütternd. Sie lässt das verschwinden, was wir bisher als unser "ich" erlebt haben. Diese Erkenntnis lässt das Tamagotchi verschwinden. Es verschwindet, weil sich die Identifikation von diesem kleinen "ich" löst und sich zum Denker hin verlagert. In einem einzigen Augenblick wird klar, warum alle Versuche, mit "Methoden" das eigene Leben zu verändern, scheitern mussten. Es wird klar, warum es innerhalb des Bewusstseins Faktoren gibt, die sich mit seinen Mitteln weder verändern noch vermeiden lassen. Es wird klar, dass Bewusstsein selbst im besten Fall ein Werkzeug des Denkers ist, mit dem er sich selbst in seiner Schöpfung begegnen kann. Damit wird auch klar, dass der Erlebende niemals etwas anderes war, als der Denker selbst und das es eine individuelle persönliche Existenz nur insofern gab, wie es sie auch in einem Traum gibt.
Die Realität, die wir erfahren, ist also die Manifestation dessen, was der Denker kreiert. Das können wir aber erst tatsächlich erleben, wenn wir unser "ich" in dem des Denkers aufgegeben haben.
So ist das Bewusstsein des persönlichen "ich", die Quelle der Täuschung über die Welt und trotzdem ist die erlebte Realität das getreue Abbild der Wirklichkeit. Es gibt nämlich keine andere Wirklichkeit als die des Denkers. Setzen wir nun andere Worte ein, so erhalten wir: "Es gibt keine anderen Realitäten als die des Schöpfers!". In diesem Sinne ist jeder Mensch Teil des Schöpfers, ausgestattet mit genau den gleichen Eigenschaften. Er ist ein Hologramm, in dem jedes Teil die Information des ganzen Schöpfers enthält.
Dies zu akzeptieren fällt schwer. Deshalb gibt es hunderte verschiedener Wege, auf denen Menschen zu dieser Erkenntnis gelangen können. Eine davon ist die Frage: "Wer bin ich und woher weiß ich das?" Jeder Weg fängt dort an, wo genügend Bewusstsein zu Verfügung steht und fordert dem Wanderer unterschiedliche Qualitäten ab, um ihn ans Ziel zu bringen. Das Ziel jedoch ist in jedem einzelnen Schritt vorhanden. Einzig das Bewusstsein mit seinem rationalen Wissen verhindert die spontane Erkenntnis. Deshalb müssen wir als Menschen einen Weg gehen, Zeiten und Räume durchschreiten und dabei Erfahrungen machen. Wir müssen Menschenleben leben um dabei Erfahrungen zu sammeln, die uns die eine und letzte Erkenntnis ermöglichen werden.
Das "Wer bin ich und woher weiß ich das?" bringt uns auf direktem Weg an das Tor zu dieser Erkenntnis. Das ist nicht ohne Anstrengung zu bewerkstelligen, die sich in Form von Widerständen, Krankheiten und Ausflüchten manifestieren. Doch das eine "Selbst", der Schöpfer kennt natürlich diese Umstände und hilft dem Wanderer mit seiner Gnade, gerade dann, wenn der es am wenigsten erwartet.
Wir alle wissen, dass unser wahres Wesen: Ananda-Chit-Sat = Seligkeit-Bewusstsein-Sein = Kreativität-Information-Welt ist. Und wir alle kennen auch den Rückweg: "Sat-Chit-Ananda" = "Sein-Bewusstsein-Seligkeit" = "Welt-Information-Kreativität". Damit wir wieder an unseren Wesenskern, das "reine Gewahrsein" gelangen können, müssen wir uns selbst erkennen und das Bewusstsein, für das wir uns halten, muss seine Inhalte aufgeben. Was in der traditionellen Ausdrucksweise bedeutet: Der Geist muss ruhen. Gemeint ist damit, dass das Wissen des Bewusstseins weitgehend unberührt bleiben muss, damit die Erfahrung des Schöpfers gemacht werden kann. Das makellose Glück kann nur erfahren werden, wenn das Gewahrsein nicht mehr auf den Millionen Dingen liegt, sondern auf dem immer gleichen Hintergrund des Ewigen. Nur wenn die Aktivität des Bewusstseins ruht, wird das Unbewusste sichtbar. Genau in diesem Augenblick geschieht das Unvorstellbare: Ein Blitz durchzuckt dich, du bist eins und die Frage „Wer bin ich und woher weiß ich das?“ beantwortet sich von selbst.
alles liebe
Hans
PS: Übungen zum energetischen Loslassen nicht mehr benötigter Schöpfungsenergie findest du in meinen Büchern "Master Reset" und "Erfüllung" oder du triffst Menschen, die diesen Weg bereits gehen in meinen Seminaren und Workshops