Wie ich meine Welt verändere Teil3
Gehen auf dem Weg
Die Frage „Wer bin ich und woher weiß ich das“ vernichtet alles Wissen und geht schließlich selbst im aufscheinenden Strahlen des Schöpfers unter.
Dann herrscht Selbstverwirklichung, denn das Selbst des Menschen ist identisch mit dem Schöpfer. Dies sind große Gedanken, die aufgrund des im Bewusstsein angesammelten Wissens, zunächst von diesem abgelehnt werden. Das im Bewusstsein wurzelnde "ich" möchte seine Eigenständigkeit behalten und nicht im größeren Selbst aufgehen. Um das zu erreichen hat es eine große Palette raffinierter Gedankenfallen parat, die es mit großer Wucht anwenden kann. Wenn solche Sabotage-Gedanken auftauchen, dann denke sie nicht zu Ende, sondern frage beständig: "Wem kommt dieser Gedanke?"
Es spielt keine Rolle wie viele solcher Gedanken auftauchen. Sobald sie sich bilden, frage dich: „Wem kommt dieser Gedanke?“ Die Antwort lautet immer: „mir“.
Dann frage weiter: „Wer bin ich und woher weiß ich das?“ Wenn du auf diese Art immer wieder zum Ursprung zurückkehrst, verblassen alle Gedanken. Wenn du das immer wieder machst, wird das Bewusstsein aufhören in den Beziehungen herumzuturnen und häufiger an seiner Quelle bleiben.
Du wirst alles selbst erfahren, was ich hier niedergeschrieben habe und erfahren wie das subtile Bewusstsein durch den Verstand und die Sinnesorgane nach außen gerichtet, die Formen der Welt erscheinen lässt. Bleibt es aber nach innen gerichtet, verschwindet alles. Auch der "ich" Gedanke.
An seiner Stelle kann dann die Sonne des ewigen Selbst aufgehen.
Ich sage heute, dass es kein besseres Mittel als die Frage nach dem "Wer bin ich?" gibt, um das Bewusstsein schnell und dauerhaft zu beruhigen und den Geist zur Ruhe zu bringen. Andere Methoden bringen es unter Kontrolle, aber da es sein Wissen nicht auflöst, wird es sich früher oder später wieder erheben. Je intensiver man sich der Frage nach sich selbst hingibt, desto schneller wird man Antworten erhalten. Je schneller man diese Antworten wieder loslässt, desto demütiger wird das Bewusstsein und klopft ganz von allein an das Herz, wenn es nicht mehr weiter weiß.
Das Herz öffnet das Tor der Gnade, egal welchen Lebensweg ein Mensch beschritten hat. Egal welche Schuld oder Sünde er vermeintlich auf sich geladen hat. Das Herz ist das Tor im Menschen, durch das er zu seinem Ursprung zurückkehren kann. Das Herz befreit ihn von der Bürde seines Bewusstseins, das von der Droge "Dualität" abhängig ist. Das Herz öffnet den Kanal, über den die Liebe des Selbst einfließt und den Menschen verherrlicht. So war es schon immer - so wird es immer sein.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der ganze Weg wäre unnötig, wenn sich das Bewusstsein allein von seinen Wissens- und Glaubensinhalten befreien könnte. Doch das kann es nicht, weil es wie der "ich"-Gedanke keine eigenständige Existenz hat. Es ist abhängig vom Geist, der das Selbst ist.
In Wahrheit existiert nur das eine Selbst, das Alles-was-ist.
Welt, Bewusstsein und Geist sind nur Objekte im Selbst, wie das Farbenspiel, das man in einem Prisma sehen kann, wenn die Sonne hineinscheint. Alle drei Objekte erscheinen immer gleichzeitig und verschwinden so auch wieder. Im Selbst gibt es nur Gewahrsein und überhaupt keinen Gedanken. Das nennt man „Stille“. Das Selbst ist die Welt, das Bewusstsein und die erste Kreativität.
Tat tvam asi: Das bist du.
Auf diesem Weg der Erkenntnis, gibt es jedoch ein großes Paradox. Es ist nämlich unmöglich die letzte Erfahrung des "Tat tvam asi" bewusst zu erleben. Sie ist mit einem aktiv arbeitenden Bewusstsein nicht zu erreichen und erscheint deshalb als unerreichbar. Erst die Gnade des Selbst, das den Suchenden aufnimmt, öffnet ihm das Tor zum reinen Gewahrsein. Dieser Zustand wird deshalb auch "Samadhi" oder "Satori" genannt. Er kann nicht durch Aktivität oder Nicht-Aktivität erreicht werden, denn er befindet sich außerhalb der Reichweite von Bewusstsein.
Deshalb ist eine Verwirklichung etwas völlig anderes als ein intellektuelles Erfassen oder eine Intuition. Verwirklichung ist das Aufscheinen des Selbst im Menschen. Dieses Aufscheinen erfolgt anfangs sehr kurz und wird mit der Zeit länger. Es verwandelt den Menschen allmählich. Jedoch ist diese Verwandlung weder in Worte zu fassen, noch mit irgendetwas aus dem Erfahrungsschatz dieses Menschen vergleichbar. Daher zeigt sich das Eintreten des Selbst in den Menschen in einem betroffenen und demütigen Verstummen, während für jeden sichtbar, ein Aufleuchten seiner Erscheinung eintritt.
Diese Wesensveränderung kann unmerklich oder dramatisch verlaufen. Bleibt der Mensch auf seinem eingeschlagenen Weg, wiederholen sich die Momente, in denen er das reine Gewahrsein erfährt, bis sie letztendlich dauerhaft werden und er vollständig und unumkehrbar in das große Selbst eingeht.
alles liebe
Hans