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Liebe, Mut und Stärke

Liebe, Mut und Stärke

Schon 600 B.C erkannte Lao Tse die Stärke der Liebe und sagte: 

"Geliebt zu werden macht uns stark - Zu lieben macht uns mutig."

Damit zeigte er den großen Unterschied zwischen lieben und geliebt werden auf, denn es gibt einen feinen, jedoch sehr wichtigen Unterschied zwischen Stärke und Mut. Sehen wir Stärke als die Fähigkeit, etwas zu tun an, dann ist Mut dagegen die Fähigkeit eine Entscheidung zu treffen, aufgrund derer wir etwas tun. Stärke ist HANDELN, Mut ist WILLE. Unsere Ziele können wir nur erreichen, wenn wir über beides verfügen.

Wenn ich nun ich selbst sein WILL, dann muss ich mutig zu mir stehen und zwar mit allen Konsequenzen, die sich aus meinem HANDELN ergeben. Wenn ich, ich sein will, dann definiere ich mich in der Welt durch mein Handeln. Durch was auch sonst? Was ich früher einmal war und wie ich mich in den Rollen der Vergangenheit verhalten - gehandelt - habe, das war eine Reise durch die Realität meiner selbst, geformt durch Aktion und Reaktion. Meist ohne, dass ich mir dessen bewusst war. Es war eine Reise durch die Reflexionen des Bewusstseins, die mich auf mein Erleben fixiert hielt. So bildete sich im Erfahren des "geliebt Werdens" der Mut zur Liebe heraus.

Doch was sich bildete, war ganz unromantisch ein biologisches neuronales Netz, das immer größer wurde und letztlich im Alter von ca. 3 bis 4 Jahren in einer Art "Selbsterkenntnis" ein "Ich" hervorbrachte. Mit diesem "ich" identifiziere ich mich noch heute - oder etwa nicht?

 

Nun habe ich zwei Möglichkeiten: Ich kann es so lassen und weiterhin diesem gewachsenen "Ich" frönen, mein Leben als Folge von Reaktion-Aktion ansehen und mich niemals fragen, was da war, das durch Liebe werden konnte.  Oder ich kann mich über mich hinwegsetzen und nach Antworten suchen, weil ich ja weiß, dass das "ich", welches ich ja vermeintlich sei, nur ein gewachsenes neuronales Programm in einem Zellverbund ist, der letztendlich nichts weiter ist, als Energie - Schwingung. Wenn ich mir eingestehe, dass dieses "ich" etwas ist, dass sich um mich herum ausbreitet und Zeit und Raum mit Ereignissen ausfüllt, die ich dann erleben darf, dann wird mir vielleicht auch meine Verantwortung für diese Schöpfung bewusst. Es ist nämlich MEINE Schöpfung. Die Schöpfung meines durch Liebe gewordenen neuronalen Programms, das ich als mein Bewusstsein wahrnehme. 

Gehe ich noch einen Schritt tiefer in diese Erkenntnis, dann kann ich aufgrund meiner Intelligenz entscheiden (Mut), wie ich in meiner Realität handeln will (Stärke). Bleibe ich in meiner unbewussten Rolle oder erschaffe ich mir die Situationen und Hilfen, die mich aus dem Netz meiner Programmierung wieder befreien? Kann ich verstehen, dass ALLES nur eine Erweiterung meines Wesens ist und auch mein "ich" nur ein Geschöpf der alles durchstrahlenden Liebe? Kann ich durch all die begrenzenden Vorstellungen durchdringen und mich als das Wesenhafte begreifen, das war, bevor ich wurde und das sein wird, wenn ich nicht mehr bin?

Ist es mir möglich zu erkennen, dass Intelligenz nicht eine Eigenschaft des Bewusstseins ist, sondern der Liebe? Dass Stärke und Mut die Blüten der Liebesrose sind, die im Herzen erblüht und dass eine absichts- und grundlose Liebe die Kraft des Lebens ist?

 

Nun gut, es hat schon viele Worte gegeben dieses Mysterium zu beschreiben. Ich finde, es passt zu dem frühlingshaften Wetter.

 

alles liebe

Hans